Das Spiel der Jenaer Philharmoniker, unter dem ausdrucksstarken Dirigat Frank Cramers ist ein Vergnügen und der Klang Dacapos ist exzellent. Es lohnt sich diese Vorstellungen mehrmals anzuhören, das Kennzeichen einer hervorragenden CD.

Der Name Niels Finn Høffding (1899-1997) ist hierzulande weitgehend unbekannt, in seiner Heimat Dänemark war der Komponist jedoch viele Jahre lang eine zentrale und prägende Figur des skandinavischen Musiklebens. Dass 15 Jahre nach seinem Tod ein repräsentativer Querschnitt seines orchestralen Schaffens auf einer CD des dänischen Labels Dacapo Records erscheinen konnte – der sich als nicht nur hörenswert, sondern geradezu hochkarätig entpuppt –, haben wir vor allem Høffdings Landsmann und berühmtem Schüler Per Nørgård zu verdanken... Er hat als Høffding-Kenner sowohl die Musikauswahl der CD besorgt als auch einen Teil des Booklet-Textes verfasst... Die Jenaer Philharmoniker unter Frank Cramer liefern eine mustergültige Interpretation und bereichern das Repertoire um drei hochinteressante Orchesterwerke 'made in Denmark'.

Wir feiern diese derart mitreißende Entdeckung und erfreuen uns an diesem großartigen Hörgenuss! Die deutschen Interpreten, ein beispiellhaftes Thüringer Orchester, das seit 1934 besteht, und sein aus Essen stammender Dirigent Frank Cramer, der bei Horst Stein studierte, verweigern jedes geschmäcklerische Zugeständnis und jede unangebrachte Verkürzung, und triumphieren so mit der Wiederentdeckung dieser unbeachteten Meisterwerke.

Der Deutsche Frank Cramer bietet eine differenzierte Interpretation dieser beiden Partituren (...) Cramers Dritte Symphonie ist ebenso gebieterisch wie dieses großartige Werk es verlangt und verdient (...) diese Aufnahme ist essenziell für jeden, der sich für das Skandinavische Repertoire des 20sten Jahrhunderts interessiert.

Wiedergefundene Opulenz

Es ist die große Chance exzellenter Orchester in der sogenannten Provinz, sich mit Ausgrabungen auf dem CD-Markt zu positionieren. Wohl überlegt nutzt diese Chance auch die Jenaer Philharmonie, die jüngst mit einer außergewöhnlichen Platte herausgekommen ist... Nun präsentieren die Jenaer unter Frank Cramer eine komplette Høffding-CD, die zwei Ersteinspielungen enthält. Die drei Werke aus drei Jahrzehnten zeigen die eigenwillige Handschrift des Meisters aufs Faszinierendste. Spätromantisch opulent entwickelt Evolution (1939) eine verblüffende Farbigkeit. Das 1943 entstandene Det er ganske vist zeigt expressiv einen Weg europäischer Moderne jenseits ausgetretener Pfade und die dritte Sinfonie von 1928 führt bereits einen reifen Komponisten vor. Frank Cramer, ein bewährter Partner der Jenaer Philharmonie, weiß die Möglichkeiten des Klangkörpers zu nutzen im Sinne eines ausgewogenen und eben auch plattentauglichen Klangbildes und einer schlüssigen Dramaturgie.

Engagiert und detailgenau bricht Frank Cramer mit der Jenaer Philharmonie eine Lanze für den hierzulande kaum bekannten dänischen Komponisten Finn Høffding (1899-1997), der in Wien bei Joseph Marx studiert und sich vom Spätromantiker zum originellen Neoklassiker gewandelt hat.

... die Symphonie ist formschön, potent, dramatisch und kraftvoll ohne Exzentrizität oder Bombast – äußerst empfehlenswert für Hörer, die sich zu moderner – aber populärer symphonischer Musik hingezogen fühlen.

Der Dirigent Cramer (ein Deutscher, in Essen geboren) leitet intelligent und sensibel die Aufführungen. Das Orchester spielt wunderbar, mit einem wahren Gespühr für die Musik Die Aufnahme (Sept.1999, Bamberg) ist sauber, lebendig und klar - was will man mehr?

Es ist eine vorzügliche und tief rührende Lektüre, die ein breites Publikum zum Kennenlernen dieser bis heute nicht aufgenommenen Symphonie einlädt, und sollte ich nur eins der Highlights wählen, mit denen ich mich in diesem Jahr beschäftigt habe, dann würde bei weitem meine Wahl auf diese fallen.

Es ist ein grandioses Orchesterwerk, zutiefst romantisch in seiner Empfindungsdelikatesse wie auch in der epischen Anlage, voller weher Melodien, klangsinnlich (nie wieder schrieb Nielsen für ein größer besetztes Orchester), dabei klar und sinnfällig strukturiert: wunderbare Alternative zu den längst klassischen Romantikern.

Das Spiel des South Jutland Symphony Orchestra ist vollkommen, und der Dirigent selbst vermittelt den Eindruck, er hätte in seinem Leben nichts anderes getan, als sich mit Ludolf Nielsen zu beschäftigen. Ich glaube, dass die Symphonie in dieser Aufnahme besser als in der mit Ole Schmidt klingt.

Frank Cramer und das grundsolide Orchester zeigen Sinn für fein gestufte Klangregister, mit denen Nielsen so gerne arbeitete. Dynamisch weit ausschwingend und empfindsam sind die Interpretationen.

Mit dem Danish Philharmonic Orchestra gelingen Cramer klangvolle und farbenreiche Interpretationen, die zum nachdrücklichen Plädoyer für diesen lange Zeit fast vergessenen Komponisten werden.